Projektabschluss:
"Bildungs- und Aktionstage gegen Antisemitismus"
Nach dem Besuch der KZ Gedenkstätte Auschwitz schließen die Warburger Jugendlichen das Projekt „Bildungs- und Aktionstage gegen Antisemitismus“ mit dem Film „Das Tagebuch der Anne Frank“ ab
„Stolperstein-Tour“ im Vorfeld
Vor dem Kinobesuch hatten die Teilnehmenden bereits im Rahmen einer „Stolperstein-Tour“ und dem Besuch des jüdischen Friedhofs die Schicksale der Warburger Jüdinnen und Juden erforscht. „Es war uns wichtig, die persönlichen Geschichten in der Stadt Warburg zu beleuchten. Die Stolperstein-Tour hat den Schülerinnen und Schülern die tragischen Schicksale der Menschen aus unserer Region vor Augen geführt und alle wiederholt zum aktiven Einsatz gegen jegliche Form von Diskriminierung motiviert“, erklärte Bürgermeister Tobias Scherf.
Das Tagebuch der Anne Frank als Projektabschluss
Als Abschluss des Projekts fand am 08. Dezember 2023 ein generationsübergreifender Kinobesuch im Cineplex Warburg statt. Die Teilnehmenden erlebten dabei den Film „Das Tagebuch der Anne Frank“. Das Tagebuch von Anne Frank, ein bedeutendes Zeugnis der Verfolgung jüdischer Menschen im Dritten Reich, wurde durch den Film eindrucksvoll auf die Leinwand gebracht. Der Film erzählt die bewegende Geschichte der Frank-Familie, die sich während des Zweiten Weltkriegs aus Frankfurt am Main heraus in einem Amsterdamer Hinterhaus versteckte, bevor sie von der Geheimpolizei entdeckt, deportiert und ermordet wurde.
Bewusstsein schärfen, Erinnerungskultur fördern
In seinem Statement äußerte sich Alexander Akel vom Verein für Völkerverständigung e.V. in Warburg, der die Umsetzung des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vor Ort koordiniert: „Die Auseinandersetzung mit der Geschichte, insbesondere des Holocaust, ist von immenser Bedeutung für unsere Gesellschaft. Durch den Besuch von Auschwitz und den Kinofilm über das Tagebuch von Anne Frank möchten wir das Bewusstsein für die Folgen von Antisemitismus schärfen und eine nachhaltige Erinnerungskultur fördern“.
Gemeinsame Diskussion im Anschluss
Nach dem Film diskutierten die Teilnehmenden gemeinsam mit Daniel Heinz von der „Bildungsstätte Anne Frank“ ihre Eindrücke und reflektierten die Bedeutung dieser historischen Ereignisse für sich selbst. Daniel Heinz betont die Relevanz solcher Projekte: „Es ist wichtig, dass wir über die realen Folgen von Antisemitismus und Rassismus sprechen. Gleichzeitig müssen wir es schaffen, nicht nur Opfergeschichten zu erzählen, sondern auch über Geschichten des Widerstandes gestern und heute zu lernen und uns diesen Kämpfen anzuschließen“.
Wichtige Bedeutung für die Gegenwart
Die generationsübergreifende Teilnahme an diesem Kinobesuch unterstreicht die Bedeutung, die Anne Franks Geschichte auch heute noch hat. Respektvoll und dem Thema angemessen besprachen die Teilnehmenden den Film und die Projekte der vergangenen Wochen. Im Rückblick resümierten die Schülerinnen und Schüler: „Wir möchten nicht nur die Vergangenheit aufarbeiten, sondern auch einen Beitrag zur aktuellen Diskussion leisten“. Die Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Rassismus sei heute genauso relevant wie damals. Durch Bildungsarbeit und Dialog kann dazu beigetragen werden, dass solche Gräueltaten nie wieder geschehen.
Bürgermeister lobt Interesse und Engagement der Jugendlichen
Für Bürgermeister Tobias Scherf war die Kombination zwischen Stolperstein-Tour, Exkursion ins ehemalige Konzentrationslager Auschwitz, das Erleben der polnischen Gastfreundschaft in der Partnerstadt Prochwice und die Nachbereitung über den Film der Anne Frank etwas ganz Besonderes. Lobend hob er insbesondere das Interesse und das Engagement der Schülerinnen und Schüler hervor, die sich intensiv mit der Geschichte beschäftigten, um für die Zukunft zu lernen.
„Toleranz, Miteinander und Menschlichkeit stehen im Mittelpunkt von „Demokratie Leben!“ Die Schülerinnen und Schüler haben mit ihrem Interesse deutlich gemacht, dass sie sich für die demokratische Zivilgesellschaft einsetzen wollen und ein „Nie mehr“ im Blick haben. Besonders war auch, dass alle drei weiterführenden Schulen in Warburg sich beteiligt haben und das Miteinander gestärkt haben.“, so Bürgermeister Tobias Scherf.
Verein für Völkerverständigung Warburg e. V.
- Zweck des Vereins ist die Förderung der Städtepartnerschaft Warburg – Parchwitz (Prochowice), der deutsch-polnischen Verständigung, der internationalen Zusammenarbeit Warburgs mit weiteren Städten sowie die Stärkung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung im Rahmen von Demokratie- und Jugendprojekten in Warburg.
- Mitglieder können natürliche und juristische Personen sowie Personengemeinschaften sein.
- Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung und der Vorstand.
- Der Mindestmitgliedsbeitrag beträgt 10-, €
- Beitrittserklärungen können bei Alexander Akel unter a.akel@warburg.de angefordert werden.